Hier sitze ich nun in meinem 8m² Zimmer und überlege, was es zu erzählen gibt. An sich nicht viel neues, ich bin gut in der Stadt der Lichter angekommen, ich komme super mit den Kindern klar und merke, wie die Sprache von Tag zu Tag besser wird.
Es fühlt sich an, als würde ich schon ewig hier wohnen. Ich kann meine
Metrolinie im Schlaf aufsagen und fühle mich ausgesprochen wohl! Besser gesagt - in den letzten Jahren ging es mir noch nie so lange so gut.
Mittwoch war ich mit einem Pariser zum "dîner" verabredet. Wir haben an der Seine
Rotwein getrunken, waren Tapas essen und anschließend hat er mir Paris bei
Nacht gezeigt. Es ist schön, wenn man solche Leute findet. Genauso die anderen Au-Pair, die ich kennengelernt habe. Es verschlägt so viele verschiedene Menschen nach Paris, dass man für jedes Thema, einen Gesprächspartner findet. Auch wenn
Unterhaltungen in zwei Sprachen für mich ungewohnt sind und ich mein deutsches
Vokabular vermisse. Mir fehlen meine Ausdrucksmöglichkeiten am meisten! Wenn ich auf französisch ein Synonym für ein Wort kenne, hat das schon Ähnlichkeit mit Hagel im Sommer. Also lese
ich fleißig französische Bücher oder Plakate oder die Fernsehzeitung und hoffe,
dass ich all diese Wörter auch wiedererkennen und im besten Fall verwenden
kann.
Am meisten freue ich mich auf das Ende des Monats – denn die ersten Wochen
heißt es ordentlich und gewissenhaft haushalten. Es ist ungewohnt plötzlich selber Essen zu
kaufen - auch wenn ich unter der Woche nur hier frühstücke. Am Wochenende arbeite ich nicht –
und muss somit irgendwas „vernünftiges“ essen. Nutellabrot zählt ja bekanntlich
nicht als Grundnahrungsmittel…
Alles in allem geht es mir mehr als gut,
ich glaube, dass es das beste Jahr meines Lebens werden kann. Mir fällt
zumindest nichts ein, was es verhindern könnte.
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