Fast sechzehn Wochen bin ich nun in Paris. Der Stadt der
Schriftsteller, Künstler und der Liebe. Ich habe einiges hier gelernt - zum
Beispiel Suppen zu kochen. Oder in der Metro nicht zu lächeln, niemanden direkt
anzusehen und - egal was passiert - einfach weiterzulaufen. Für niemanden
stehen bleiben, die Tasche vorne tragen, unauffällig sein und immer ein
bisschen zu spät.
Ich habe festgestellt, dass rund 9m² mehr als zweieinhalb Stunden zu putzen
sind, dass Aspirin hier ein Allheilmittel darstellt und der Eiffelturm bei
Sonnenuntergang am schönsten ist. Ich habe das erste Mal in meinem Leben die
Schildchen in meiner Kleidung mit der Waschanleitung gelesen und mir im Geiste
auf die Schulter geklopft, dass ich sie nicht rausgeschnitten habe.
Man sagt viel über Paris und vieles habe ich hier gefunden. In einer Stadt die
um 11Uhr Abendbrot ist, morgens nur etwas Kleines frühstückt und immer Wein
trinkt. In den Menschen die keine Nachrichten beantworten um dann drei Wochen
später vor deiner Tür zu stehen, als wäre nichts passiert. In all dem habe ich
ein zu Hause gefunden. Nicht in meinen 9m², nicht bei der Gastfamilie, nicht in den
Armen oder Bett irgendeines Kerls. Ich habe mein zu Hause bei mir gefunden.
„Do not spend your life searching for a place to call home. Make the bones in
your skeleton the only structure you need.“ (Haley Hendrick)
Und umso mehr freue ich mich, dass ich am Samstag für ein paar Tage in mein
geographisches zu Hause zurückkehre. Weihnachten feiert man einfach mit der
Familie, oder?
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